Politik sucht Austausch mit digitalen Pionieren
Die Technik von „Genuine ID“ ist menschlichen Kompetenzen laut Hersteller einiges voraus, denn sie prüft Sicherheitsmerkmale, die das bloße Auge kaum bemerkt. Die Gründer von jenID Solutions bezeichnen ihre Geschichte als „Start-up-ähnlich“. Mit ihrer Idee, eine Computertechnik zu entwickeln, die Identitäten verifiziert, haben Thomas Winter und Michael Wiesbach ihrem früheren gemeinsamen Arbeitgeber verlassen und sich selbstständig gemacht.
Dort hat man das Potenzial der Digitalisierung nicht erkannt
, sagt Thomas Winter. Jena sei ein guter Firmenstandort, meint Winter. Durch die Hochschule und viele Informationstechnikunternehmen gebe es gut ausgebildete Arbeitskräfte. Doch noch zu selten gelänge es, sie in Jena zu halten.
Absolventen zieht es in die Business-Hubs
, sagt Winter. Hubs sind die Knotenpunkte der IT-Branche, also Hochburgen wie Berlin und München in Deutschland, international das Silicon Valley in Kalifornien.
Wir sind darauf angewiesen, dass gut ausgebildete Kräfte hier bleiben
, sagt Michael Weisbach. Man müsse die Aufmerksamkeit auf Jena als IT-Standort lenken, die Bekanntheit der Stadt stärken. Denn beim Netzwerke-Knüpfen sei die erste Hürde oft schon, zu erklären, wo Jena liegt.
Nach dem erfolgreichen Unternehmensstart steht ihnen nun die Herausforderung der Folgefinanzierung bevor. Dabei gilt es, um die Aufmerksamkeit der Investoren zu ringen. Diese suchen die Geschäftsführer von JenID Solutions besonders in den Vereinigten Staaten.
Amerikanischen Investoren ist die Vision wichtig. Sind sie davon überzeugt, gehen sie eher Risiken ein, als die Deutschen
, sagt Thomas Winter.
In Europa macht es auch die Gesetzeslage Firmen schwerer. Bei der Expansion treffen Unternehmer in nahezu jedem Land auf eine neue Gesetzeslage.
Wir hoffen, dass sich die Gesetze auf dem Binnenmarkt harmonisieren. Darauf kann die Politik Einfluss nehmen
, sagt Thomas Winter. Auch Wolfgang Tiefensee wünscht sich einfachere Prozesse in Europa, denn
wir werden unterliegen, wenn wir nicht eine neue Qualität der Zusammenarbeit schaffen.
Die Gründer von JenID Solutions verabschiedeten den Wirtschaftsminister mit Zuversicht.
Wir haben das Gespräch als Plattform für Hinweise genutzt, wo der Schuh in kleinen Unternehmen drückt und konnten unsere Themen platzieren
, freut sich Thomas Winter und ergänzt damit seinen Kollegen Michael Weisbach:
Wir hoffen, damit einen Grundstein für positive Entwicklungen gelegt zu haben.
Weitere Informationen: www.jenidsolutions.com/
genuineID-App im Google PlayStore